Wie hinter jedem Alpkäse eine besondere Kultur steckt
Alpenmilch. Der Alpenmilch werden oft magische Eigenschaften zugeschrieben – ein Erbe der Verherrlichung durch die Alpenromantiker wie Jean Jacques Rousseau und Albrecht Haller. Nach einer Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Milchwirtschaft im Jahr 2000 enthält Alpenmilch im Vergleich zu einer Sommermilch im Tal deutlich mehr einfach ungesättigte Fettsäuren, die für die Ernährung besonders wertvoll sind. Die Werte schwanken allerdings von Alp zu Alp. Boden, Klima und Höhe beeinflussen den Pflanzenbestand und die Milchqualität.
Alpkäse. Die Herstellung von Butter und Käse ist auf den meisten Alpen die einzige Möglichkeit, Milch zu konservieren. Das Besondere am Alpkäse: Er wird nur im Sommer, nur aus Alpenmilch, von Hand und meist nach traditionellen Rezepten hergestellt. Diese Rezepte sind auf jeder Alp wieder anders.
Ein bewährtes Käserezept ändert man nicht so rasch, denn die Entwicklung eines neuen Rezeptes ist ein Prozess, der lange dauert.
Kulturerhaltung. Im Alpkäse steckt also viel mehr Kultur als nur eine Bakterienkultur. Man kann seinen Respekt davor konkret ausdrücken, indem man Alpkäse kauft – immer wenn die Qualität stimmt und der Alpkäse schmeckt!
Warum es sich lohnt, mit Rindern und Kühen auf die Alp zu fahren
Bergferien. Ein Landwirt, der seine Rinderund Kühe zur Sömmerung auf die Alp gibt, entlastet sich von Arbeit und kann auf seinem Talbetrieb mehr Futter für den Winter einbringen. Seinen Tieren mutet er ein hartes Training zu: Auf der Alp ist das Klima rau, das Futter karg, die Wege zur Weide weit, das Gelände steil und schwer begehbar. Doch nach drei bis vier Monaten auf der Alp kommen die Tiere gesund und gestärkt zurück ins Tal.
Trainingseffekt. Die Wirkungen der Sömmerung sind vielfältig:
Wegen des knappen Futterangebots sinkt der Energiestoffwechsel der Tiere. Sie legen weniger Gewicht zu und geben weniger Milch. Zurück im Tal fressen die gealpten Tiere dann mehr. Im Lauf des Winter holen sie den Wachstumsrückstand teilweise wieder auf.
Fazit. Die Alpsömmerung lohnt sich für die Rinder. Sie lohnt sich aber auch für alle, die in den Bergen Erholung und Kraft suchen: Das Wegnetz in den Bergen bleibt unterhalten, überall sprudeln Wasserbrunnen und auf manchen Alpen gibt’s Milch, Butter und Käse zu kaufen.
Älpler müssen im Stress schnell schalten können. Weil Melken und Käsen auf modern eingerichteten Alpen rascher geht, sind heute weniger Leute angestellt als früher. Das bringt Stress, z.B. beim Weidepflegen, Zäunen, Viehtreiben.
Wie anforderungsreich und vielseitig die Arbeit der Älpler ist.
Alpsaison. Ein Alpsommer dauert 90 bis 120 Tage. Die "Saisonniers" auf der Alp müssen flexibel schalten und walten, auch weil jeder Alpsommer anders ist:
Alparbeiten. Für geübte Älpler hat das Leben und die nicht nach einer Agenda planbare Arbeit auf der Alp einen besonderen Reiz. Alparbeiten sind vielseitig:
Alppersonal. Älpler und Älplerinnen müssen vielseitig, flexibel und belastbar sein. Wer mit der Landwirtschaft und den lokalen Verhältnissen vertraut ist, hat es leichter. Heute arbeiten oft auch landwirtschaftsfremde Leute aus dem Unterland auf Alpen. Der Alpverwalter tut gut daran, im Voraus mit einem Vertrag das Team als Ganzes für die Erfüllung aller Aufgaben während des Alpsommers verantwortlich zu machen.